Wie funktioniert die Umwandlung von Internetadressen in IP-Adressen?

Wie funktioniert die Umwandlung von Internetadressen in IP-Adressen?

Wenn Sie jemanden anrufen möchten aber nur den Namen Ihres Gegenübers kennen, werden Sie sich ein Telefonbuch zur Hand nehmen, den Namen nachschlagen und die dahinter stehende Nummer in das Telefon eintippen. Mit etwas Glück erwischen Sie dann auch den richtigen Gesprächspartner.

Während es im Telefonnetz mehrere "Karl Müller" geben kann, ist das Internet doch etwas eindeutiger. Wenn Sie Ihren Browser öffnen und eine Webseite aufrufen wollen, geben Sie in die Adressleiste des Programm soetwas wie

www.sides.de

ein. Und wenig später zeigt Ihr Computer (hoffentlich) eine Webseite an.
Das Problem : im Internet gibt es weit und breit keinen Computer, der auf den Namen "www.sides.de" hört. Also muß auch hier ein "Telefonbuch" her. Dieses nennt sich im Internet DNS, das Kürzel für Domain Name System bzw. Service.

Das einfachste Teilsystem dieses DNS existiert schon auf Ihrem Computer. Es ist die HOSTS-Datei, die zwar kein offizieller Teil des DNS ist (und von der Technik her auch weit entfernt ist), aber die zumindest dem Prinzip nach ähnlich funktioniert. Dort können Sie nämlich Übersetzungsregeln festlegen, in welche IP-Adresse ein Name übersetzt werden soll.
Meistens sind dort jedoch keine Regeln hinterlegt. Also wird Ihr Computer den nächst besten DNS-Server, einen sogenannten Nameserver fragen. So ein Nameserver ist ein Computer, der meistens schon bei Ihrem Internetdiensteanbieter steht. Dieser fungiert quasi als erstes Telefonbuch. In Internet gibt es tausende dieser Nameserver, und jeder einzelne ist für einen bestimmten Bereich, eine sogenannte Zone, verantwortlich.

In den meisten Fällen ist es jedoch so, dass ein Nameserver den gewünschten Namen nicht finden kann. Dann muß er sich selbst durchfragen. Das tut er, indem er einfach einen zweiten Nameserver kontaktiert und diesen nach dem Namen fragt. Weiß auch dieser nichts mit dem Namen anzufangen, fragt er den nächsten. Dieses "Durchfragen" geschieht nicht wahllos, sondern ergibt sich aus der Auswertung des angefragten Namens, angefangen von "de".

Das Ganze funktioniert natürlich auch anders herum. Sie können also durchaus über eine IP-Adresse den Namen des entsprechenden Computers herausfinden.

Einen Dienst, über den man "per Hand" einen Namen auflösen lassen kann, nennt man übrigens "whois". Bei der IP-Adress-Suche spricht man auch von einem "lookup". Eine Webseite, die einen solchen Dienst anbietet, wäre u.a. http://www.heise.de/netze/tools/whois-abfrage.