DSL-Router

DSL-Router

Zahllose (auch öffentliche) Stellen empfehlen als eine der wichtigsten Maßnahmen für die Absicherung eines Heim-PCs die Installation einer Personal Firewall. Dabei haben Sie, wenn Sie DSL-Kunde sind, eine hervorragende Möglichkeit, Ihren PC nach außen hin zu schützen. Sie werden dann zwar nicht das trügerische Rundum-Sorglos-Gefühl genießen können, welches die Hersteller von "XYZ Internet Security" und diversen Personal Firewalls versprechen, aber Sie können sich sicher sein, eine effektive Firewall elegant einzusetzen, und zwar wie es sich gehört: VOR dem PC.

Ein DSL-Router ist ein Gerät, welches zwischen Ihren PC und das Modem Ihres DSL-Anschlusses geschaltet wird. Ist ein solches Gerät im Einsatz, sorgt nicht länger eine spezielle Software auf Ihrem PC für eine Verbindung zu Ihrem Internetanbieter, sondern der Router übernimmt diese Aufgabe. Und der Einsatz eines solchen Routers hat noch mehr Vorteile.

Anschluss mehrerer Computer möglich

Im Normalfall besitzt ein DSL-Router mehrere Anschlüsse für Netzwerkkabel. Einer dieser Anschlüsse ist speziell für die Verbindung vom Router zum DSL-Modem. Die anderen Anschlüsse stehen für Verbindungen zu PCs zur Verfügung. Das bedeutet, dass Sie nicht nur einen einzelnen PC über den DSL-Router ins Internet bringen können, sondern mehrere. Diese Computer nutzen dann einen einzigen DSL-Anschluss gemeinsam.
Ebenso kommt heute kaum noch ein Router ohne WLAN-Funktion (WLAN = Wireless Local Area Network = Drahtloses lokales Netzwerk) in den Handel. Somit können Sie Ihre Geräte nicht nur per Kabel ins Internet bringen, sondern auch über ein drahtloses Netzwerk, was die Gesamtmenge möglicher angeschlossener Geräte noch einmal erhöht. Denken Sie nur in einem solchen Fall an die Absicherung Ihres WLAN.

Integrierte Firewall

Der viel wichtigere Aspekt eines DSL-Routers ist jedoch die integrierte Firewall, mit welcher Sie recht wirkungsvoll einen ersten Schutz Ihres PCs realisieren können.
In einem vor längerer Zeit durchgeführten Test konnten wir mit einem DSL-Router sogar ein frisch installiertes Windows 2000 mit dem Internet verbinden, ohne dass dieses System kompromittiert wurde. Ein Schritt, den man ohne jeglichen Schutz niemals unternehmen sollte, da sich im Extremfall bereits nach wenigen Sekunden ein Schädling eingenistet haben kann, der lediglich eine offene Verbindung zum Internet benötigt, um sich zu verbreiten.
Jeder Router bringt darüber hinaus noch ein Konfigurationsprogramm mit, welches Sie über den Webbrowser Ihres Computers steuern können. Mit diesem haben Sie die Möglichkeit, die Firewall des Routers entsprechend Ihren Bedürfnissen anzupassen. Bitte beachten Sie jedoch, dass Sie eine solche Maßnahme nur dann durchführen sollten, wenn Sie genau wissen, was Sie tun.

Zugriffsschutz

Viele DSL-Router bieten umfangreiche Möglichkeiten, die Kommunikation mit dem Internet bzw. den Zugriff auf den Internetanschluss zu beeinflussen. Die wichtigsten Möglichkeiten sind:
  • Webseitensperre
    Mit dieser Option können Sie einstellen, welche Webseiten von den Computern in Ihrem Netzwerk aufgerufen werden dürfen. Häufig findet sich dann zusätzlich die Option, diese Sperren zeitgesteuert einzurichten. So können Sie beispielsweise einrichten, dass diese Sperren tagsüber greifen, abends jedoch deaktiviert werden. Alternativ lassen manche Router den Zugriff auf gesperrte Seiten für festgelegte Computer zu.
  • Begriffssperre
    Meist können Sie im Rahmen der Webseitensperre nicht nur ganze Adressen sperren, sondern auch gezielt Begriffe ausschließen. So können Sie beispielsweise das Aufrufen aller Webseiten mit jugendgefährdenden Inhalten wie etwa pornografischen Webseiten unterbinden, indem Sie den Begriff "porn" sperren. Ist diese Option aktiviert, wird der Aufruf aller Webseiten blockiert, die diesen Begriff im Seitentitel oder in der Internetadresse tragen.
  • Dienstsperre
    Über den DSL-Router können Sie nicht nur Webseiten, sondern auch Dienste sperren, wie z.B. Chatprogramme oder Tauschbörsensoftware.
  • Zugriffsliste
    Wenn Sie ein WLAN betreiben, sollten Sie dies stets verschlüsseln und mit einem Passwort sichern. Zusätzlich können Sie jedoch auch festlegen, dass nur spezielle Computer überhaupt auf das private Netzwerk zugreifen dürfen. Dazu wird dem Router eine Liste der sogenannten MAC-Adressen mitgeteilt, für die der Zugriff erlaubt ist. Die MAC-Adresse ist eine weltweit einmalige Zahlenkombination, die jedem Netzwerkgerät zugewiesen ist. So hat bei einem Notebook beispielsweise der Anschluss für ein Netzwerkkabel eine andere MAC-Adresse als die WLAN-Schnittstelle.
Über diese (und je nach Gerät noch weitere) Funktionen können Sie also zusätzlich zu den oben genannten Funktionen sehr fein einstellen, wer was über Ihren Internetanschluss tun darf.
Wenn Sie nun auf Ihrem PC die Windows Firewall aktivieren, können Sie getrost auf eine Personal Firewall verzichten.